Am 15. Mai 2007 hat Quara ihre ersten Welpen bekommen, so dass auch wir beginnen, Tschechoslowakische Wolfshunde zu züchten. Hierbei dachten wir, auf den Erfahrungsschatz eines Mannes zurückgreifen zu können, der als erster in Deutschland TWH gehalten hat. Nennen wir ihn einfach Roland. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
"Hier möchte ich gerne züchten", sagte Roland zu uns, als er das erste Mal unser Anwesen betrat. Zuerst verstanden wir nicht so ganz, was er damit meinte. Doch er erklärte es uns. Es ist die Lage direkt an der Bundesstraße. Einen besseren Platz, um Welpen an Menschen und den Straßenverkehr zu gewöhnen, gibt es nicht. Schon frühzeitig werden die Welpen durch den Publikumsverkehr in Dieters Geschäft und die vielen Spaziergänger daran gewöhnt, Menschen als ihre Freunde zu betrachten und vor ihnen keinerlei Scheu zu zeigen. Dies trifft ebenfalls auf die vielen tausend Fahrzeuge zu, die täglich bei uns vorbei fahren. Was unsere Welpen anbelangt, hatte er damit voll ins Schwarze getroffen.
Roland hat seinen Wunsch in die Tat umgesetzt. Mitte Februar 2007 "besetzte" er mit seinen ursprünglich 2 erwachsenen TWH und 9 Welpen im Alter von 6 Wochen unser Gehege, das er im Juli 2006 für uns gebaut hatte. Wir waren ja schon daran gewöhnt, dass viele Menschen an unserem Gehege stehen blieben und den Hunden zuschauten, wenn sie drin waren. Welpen sind jedoch ein besonderer Publikumsmagnet. Wen wundert es da, dass täglich so etwa an die 10 Fahrzeuge extra wegen den Welpen anhalten, damit deren Fahrer und die anderen Insassen ihnen beim Spielen zusehen können. Die täglichen Spaziergänger, die am Gehege stehen bleiben, wollen wir erst
gar nicht zählen.
Wir haben gedacht, sehr viel über TWH und die Welpenaufzucht dieser nicht gerade einfachen Rasse von Roland lernen zu können. Die Theorie war auch gut, ohne Wenn und Aber. Wir mussten jedoch feststellen, dass Erfahrung sich nicht in Jahren, sondern im Umgang mit den Tieren fest macht. Es hat sich gezeigt, dass man eine gute Theorie noch besser machen kann, wenn man in der Lage ist, sie in die Praxis um zu setzen. So sind wir sicher, sehr viele Fehler nicht zu machen, die man bei etablierten Züchtern heute noch beobachten kann.
Gute Sozialisierung und die richtige Ernährung sind eben alles, deshalb werden unsere Welpen nur mit
Frischfleisch gefüttert. Dies ist der beste Garant dafür, dass die Welpen von Anfang an artgerecht ernährt werden. Schließlich würden Wölfe in freier Natur auch kein Pferdefutter fressen (handelsübliches Trockenfutter besteht nämlich zu ca. 80 % aus Getreide). Bedenken gegen Frischfleisch als Hundefutter, die oft von Seiten der Industrie und der Tierärzte geäußert werden, sollten Sie ganz schnell vergessen. Bitte denken Sie einmal über folgenden Satz nach: "Auch Ihr Tierarzt kann nur dann Geld verdienen, wenn er kranke Tiere behandelt." Vor Gesundheit und Vitalität strotzende Hunde wird er nämlich viel weniger zu Gesicht bekommen und dadurch weniger im Portemonnaie haben.
"Kaufen Sie nur Hunde mit FCI- bzw. VDH-Registrierung!" Diesen Satz kann man auf vielen Homepages von Züchtern diverser Rassen lesen. Den Vogel der Sittenwidrigkeit in dieser Beziehung schießt ein TWH-Züchter aus dem Rhein-Main-Gebiet ab. Er will den Besuchern seiner Homepage sogar vorgaukeln, dass nur TWH mit VDH- oder FCI-Papieren reinrassig sind. Alle TWH, die keine VDH- bzw. FCI-Papiere hätten, könnten Wolfmischlinge sein, für die man eine CITES-Bescheinigung benötigt. Wäre es nicht so traurig, dass ein Züchter es überhaupt nötig hat, mit solch unrichtigen Aussagen seine vermeindliche Konkurrenz schlecht zu machen, könnte man über so viel Unsinn nur herzhaft lachen. Bereits am 04.06.1962 hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe in einem Urteil festgestellt, dass es
SITTENWIDRIG ist, zu behaupten, die Federation Cynologique Internationale (FCI), dem der VDH angeschlossen ist, sei die einzig anerkannte Hundezuchtorganisation auf der Welt!
Neuerdings wurden sogar über 10 deutsche Züchter von TWH aus der Liste der Züchter eines bekannten Wolfshunde-Forums, dessen Name sich nur durch seine Endung nach dem Punkt von unserer Internetseite unterscheidet, gelöscht. Und dies nur aus dem Grund, weil sie nicht dem VDH angehören. Die Angst, einen Welpen weniger verkaufen zu können, muss wohl bei den handelnden Akteuren grenzenlos groß sein, dass sie zu solchen Maßnahmen greifen. Manche Leute merken gar nicht, dass sie sich hierdurch selbst ein Armutszeugnis ausstellen.
Eine weitere Unsitte mancher Züchter scheint es zu sein, mit dem Slogan "Aus absolut HD-freier Zucht" zu werben. Hierdurch erweckt man nämlich den Eindruck, dass ein Welpe, den man bei einem solchen Züchter kauft, keine HD hat. Doch dieser Eindruck kann täuschen. Auch wenn die Elterntiere der Welpen und deren Vorfahren HD-frei sind, gibt es keine Garantie, dass auch die Welpen HD-frei sind. Wer so werbemäßig argumentiert, ist in unseren Augen unseriös, denn jeder halbwegs intelligente Züchter muss wissen, dass es für den Ausschluss irgendwelcher Krankheiten keinerlei Garantieschein gibt.
Lobend erwähnen muss man allerdings die VDH-Züchter, die nicht zu solch sittenwidrigen Methoden greifen, um ihre Welpen anzupreisen. Gegen solche Leute haben wir absolut nichts. Glücklicherweise gehören sie zur Mehrheit der Züchter.
Wir sind jedoch der Meinung, dass wir liebend gerne auf das Aushängeschild "Mitglied im VDH" verzichten können, um damit nach außen zu demonstrieren, dass wir seriöse Züchter sind. Wenn, dann verkaufen wir gut sozialisierte und gesunde Welpen und keine teuren Papiere mit der Beigabe Hund. Einen Ahnenpass mit Abstammungsnachweis unserer Welpen wird es trotzdem geben, allerdings nicht vom VDH. Wer unbedingt Wert auf VDH-Papiere legt, soll sich seinen Hund woanders kaufen. Das klingt hart und überheblich, ist aber unser voller Ernst, denn wir haben kein Interesse daran, einen Hund an Menschen abzugeben, denen die Papiere wichtiger sind als der Hund. Außerdem verlangt der VDH für die Registrierung der Welpen wesentlich mehr Geld als die meisten anderen Zuchtvereine. Diese Kosten müssen den Welpenkäufern aufgebürdet werden, woran wir kein Interesse haben. Wir legen viel mehr Wert darauf, dass zukünftige Welpenkäufer mit ihren Hunden zufrieden sind und uns weiterempfehlen. Dazu gehört auch, dass man nach dem Verkauf eines Welpen, dem Welpenkäufer mit Rat und Tat zur Seite steht.
Zur Vermeidung von Problemen, die nach dem Kauf eines Welpen auftreten könnten, ist es für uns selbstverständlich, dass nicht jeder Interessent von uns einen Welpen erhalten wird.
Leute, die sich für diese wunderschönen Tiere interessieren, finden wir jeden Tag bei unseren täglichen Spaziergängen. Wir haben aber schon frühzeitig ein Gespür dafür entwickelt, zu wem ein TWH passt und zu wem nicht. Wenn Sie sich für einen TWH-Welpen von uns interessieren und mit uns Kontakt aufnehmen, sollten Sie sich nicht wundern, wenn Ihnen eine Reihe von Fragen gestellt werden, bei denen Sie unter Umständen meinen, es ginge uns nichts an. Täuschen Sie sich nicht: es ist zu Ihrem Vorteil und zum Vorteil
des TWH-Welpen.
Hier ein Beispiel im Telegrammstil: Person, allein stehend, 8 Std. täglich berufstätig, Etagenwohnung in einer Großstadt. Auch wenn die Person in den ersten Wochen Urlaub hat, wird danach wahrscheinlich Folgendes passieren: Hund ist einsam und sucht Herrchen/Frauchen. Herrchen/Frauchen wird gerufen = winseln oder heulen. Nachbarn beschweren sich über den Lärm; es gibt Ärger. Dem Welpen ist langweilig: er knabbert alles Mögliche an. Welpenkäufer ist beim Nachhausekommen sauer auf Welpe. Nun ist man 4 Wochen stolzer Besitzer eines TWH-Welpen, hat dafür eine Menge Geld auf den Tisch gelegt und nun das! Jeden Tag den Ärger mit den Nachbarn, die Wohnung ähnelt bald einem Schlachtfeld,
was tun? Zurück mit dem Racker zum Züchter. Der nimmt zwar den Hund auf, aber das Geld gibt es nicht zurück. Ungerecht? Nein! Der Züchter hat nämlich in den folgenden Wochen erst einmal alle Hände voll zu tun, den Welpen wieder so hinzubekommen, dass er problemlos weitervermittelt werden kann. Rechnet man die dafür aufgewendete Zeit, müsste mit der Rückgabe des Welpen eigentlich noch Geld mitgebracht werden. Würden Sie sich selbst und vor allen Dingen dem Welpen das antun wollen?
Deshalb sollte uns niemand böse sein, wenn wir einen Welpeninteressenten ablehnen.
Wenn jedoch alles passt, werden Sie für die nächsten 12-18 Jahre einen Wegbegleiter haben, auf den Sie nicht eine Sekunde in Ihrem Leben verzichten möchten.